13. September 2011 | 00.00 Uhr

Stadt Willich

Der Doktor für Ferraris

Es gibt zahlreiche Fans von alten Ferraris, aber nur wenige, die die Oldtimer reparieren können. Der Kfz-Mechaniker Norbert Lahme ist Fachmann für die edlen Flitzer aus Italien. In seiner Willicher Werkstatt hat er damit gut zu tun. Von Nadia Joppen

Wenn Norbert Lahme den knallgelben Ferrari Dino, Baujahr 1972, in seiner Werkstatt anlässt, ist schon das Motorengeräusch im Stand beeindruckend. Bei laufendem Motor beugt er sich vorsichtig nach vorne und justiert die Schrauben am Vergaser, beinahe millimetergenau.

Norbert Lahme arbeitet an einem gelben Ferrari Dino aus dem Baujahr 1972. FOTO: Wolfgang Kaiser

Norbert Lahme arbeitet an einem gelben Ferrari Dino aus dem Baujahr 1972.
FOTO: Wolfgang Kaiser

„Den Wagen hatte ich schon zur Inspektion hier. Nach 800 Kilometern muss jetzt die Zylinderkopfdichtung nachgezogen werden“, erklärt er. Was bei einem „normalen“ Auto eine Sache von maximal einem Tag ist, kann bei diesen „alten Schätzchen“ schon mal mehrere Tage dauern.

Norbert Lahme hat sich auf die Reparatur und Wartung der Oldtimer – alles ab 30 Jahre – aus dem Hause Ferrari spezialisiert und ist in seiner Ein-Mann-Werkstatt gut beschäftigt. Dort stehen acht weitere Ferrari, etwa ein Ferrari 400 aus dem Jahr 1980, ein Viersitzer. „Das war der Ferrari als Familienauto“, meint Lahme scherzhaft, denn das Auto hat als Neuwagen locker 120 000 Mark gekostet. Optisch ist er ganz anders als der „Dino“, der rundlich, kompakter und „knuffig“, wirkt, aber das ist laut Lahme auch ganz klar: Denn der 400er ist eine Design-Generation weiter als sein älterer gelber Bruder – mit geraden Linien, 90-Grad-Winkeln, einer extrem flachen Straßenlage. Es sei einfach eine Frage der persönlichen Neigung, was einem gefällt.

Im original: Rheinische Post Online am 13. September 2011